Ernsthafte Narkosezwischenfälle sind extrem selten
Die Wahrscheinlichkeit, durch einen Narkosezwischenfall zu Tode zu kommen, liegt heutzutage bei etwa 1:100000.
Dies ist ein Näherungswert über alle Narkosen; bei Patienten ohne wesentlichen Vorerkrankungen und bei kleineren und mittleren Eingriffen ohne Notfallcharakter, wie bei ambulanten Operationen in der Regel der Fall, liegt sie noch niedriger.
Zu den Risiken zählt der Übertritt von Mageninhalt oder Magensaft in die Lunge (Aspiration) mit der Gefahr einer Lungenentzündung. Halten Sie deswegen unbedingt die Nüchternheitsgrenzen ein!
Sehr selten sind Verletzungen durch Tubus oder Kehlkopfmaske wie Zahnschäden oder bleibende Schäden am Kehlkopf mit Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Ebenfalls selten sind gravierende Herz-, Kreislauf- oder Beatmungsprobleme, die z.B. durch Unverträglichkeitsreaktionen (Allergien) ausgelöst werden können, sowie dauerhafte Lähmungen oder Gefühlsstörungen an Armen und Beinen durch Druck auf Nerven während der Operation. Extrem selten ist das sogenannte Narkosefieber (Maligne Hyperthermie), eine plötzliche Stoffwechselentgleisung, ausgelöst durch einige wenige Narkosemittel.
Häufiger als schwerwiegende Komplikationen sind Befindlichkeitsstörungen, die bei Ihnen nach einer Narkose auftreten können. Hierzu zählen vor allem Übelkeit und Erbrechen, erkältungsähnliche Beschwerden im Hals sowie Venenreizungen, Mißempfindungen, Entzündungen oder Blutergüsse im Bereich der Einstichstellen von Kanülen. Diese Störungen sind im allgemeinen harmlos und verschwinden rasch wieder.
Die ständige Betreuung durch Ihr Anästhesie-Team, die engmaschige Überwachung mit Hilfe moderner Technik und die Entwicklung besserer Medikamente haben das Risiko ernsthafter Zwischenfälle erheblich verringert. Machen Sie sich deshalb keine unnötigen Sorgen.